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4. Juni 2025 • 2 Min. Lesezeit

Smarte Medizin - Wie sicher sind Wearables wirklich?: Einführung in die Cybersicherheit medizinischer Geräte
Wearables sind aus dem Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung von Vitaldaten und eröffnen damit neue Möglichkeiten für Patientenüberwachung und Gesundheitsmanagement. Doch mit der zunehmenden Verbreitung steigt auch das Interesse von Cyberkriminellen, diese Geräte zu attackieren. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die häufigsten Angriffsvektoren und die potenziellen Risiken für Nutzer und Anbieter.
1. Unsichere Kommunikation: Einfallstor für Angreifer
Viele Wearables kommunizieren über Bluetooth, WLAN oder mobile Netzwerke mit anderen Geräten oder Cloud-Servern. Wenn diese Verbindungen nicht ausreichend abgesichert sind, können Angreifer den Datenverkehr abfangen und manipulieren. Besonders problematisch ist dies bei der Übertragung sensibler Gesundheitsdaten, die in falschen Händen schwerwiegende Folgen haben können.
2. Schwachstellen in Apps und Firmware
Die Software, die auf Wearables und den zugehörigen Apps läuft, ist oft ein attraktives Angriffsziel. Sicherheitslücken in der Firmware oder den mobilen Anwendungen können es Angreifern ermöglichen, Zugriff auf persönliche Daten zu erhalten oder sogar die Funktionsweise des Geräts zu manipulieren. Besonders riskant sind fehlende Sicherheitsupdates oder unsauber implementierte Authentifizierungsmechanismen.
3. Manipulation von Sensordaten
Da Wearables biometrische Daten wie Herzfrequenz, Blutsauerstoff oder Bewegungsmuster erfassen, können manipulierte Sensordaten schwerwiegende Konsequenzen haben. Ein Angreifer könnte falsche Werte einspeisen, um beispielsweise eine medizinische Fehlinterpretation auszulösen oder Gesundheitszustände zu fälschen. In einem medizinischen Kontext könnte dies zu falschen Diagnosen oder Behandlungsfehlern führen.
4. Physischer Zugriff und Hardware-Manipulation
Anders als klassische IT-Geräte sind Wearables physisch leicht zugänglich. Dies bedeutet, dass Angreifer direkten Zugriff auf die Hardware erhalten und Schwachstellen ausnutzen könnten. Beispielsweise könnte durch ein modifiziertes Ladegerät Schadsoftware eingeschleust oder über offene Debugging-Schnittstellen Manipulationen vorgenommen werden.
5. Cloud- und Backend-Sicherheitsrisiken
Viele Wearables speichern gesammelte Daten in der Cloud oder synchronisieren sie mit Backend-Systemen. Diese Cloud-Umgebungen können zum Ziel von Cyberangriffen werden, insbesondere wenn sie nicht ausreichend abgesichert sind. Unverschlüsselte oder unsachgemäß gespeicherte Daten sind eine potenzielle Goldgrube für Hacker, die darauf aus sind, sensible Informationen zu stehlen oder für Betrugszwecke zu missbrauchen.
6. Datenschutzprobleme durch Drittanbieter-Integrationen
Viele Wearables arbeiten mit Drittanbieter-Apps zusammen oder ermöglichen die Weitergabe von Daten an externe Dienste. Dies kann dazu führen, dass Gesundheitsdaten ungewollt geteilt oder sogar weiterverkauft werden. Wenn Nutzer keine transparente Kontrolle darüber haben, welche Daten weitergegeben werden, stellt dies ein erhebliches Risiko für ihre Privatsphäre dar.
Fazit: Mehr Sicherheitsbewusstsein notwendig
Die zunehmende Vernetzung im Gesundheitswesen bringt viele Vorteile mit sich, aber auch neue Herausforderungen in der IT-Sicherheit. Um die Risiken zu minimieren, sollten Hersteller Sicherheitsmaßnahmen wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, regelmäßige Updates und strenge Authentifizierungsmethoden implementieren. Gleichzeitig sollten Nutzer sich bewusst sein, welche Daten sie preisgeben und welche Sicherheitsvorkehrungen sie selbst treffen können. Im nächsten Beitrag werden wir uns detailliert mit den gefährlichsten Sicherheitslücken in medizinischen Wearables befassen und aufzeigen, wie diese geschlossen werden können.