
CCNet
20. Juni 2025 • 2 Min. Lesezeit

Datenschutz und DSGVO: Sind medizinische Wearables datenschutzkonform?
Medizinische Wearables ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten. Die damit verbundene digitale Vernetzung bietet viele Vorteile, birgt aber auch erhebliche Risiken für den Datenschutz. Wenn persönliche Gesundheitsinformationen nicht ausreichend geschützt werden, können sie in die falschen Hände geraten – mit potenziell gravierenden Konsequenzen für die Betroffenen. In diesem Beitrag analysieren wir, wie Wearables personenbezogene Daten exponieren und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
1. Welche personenbezogenen Daten sammeln Wearables?
Moderne Wearables erfassen eine Vielzahl sensibler Informationen:
- Herzfrequenz, Blutsauerstoff und Blutdruck
- Schlafmuster und Aktivitätsniveau
- Standortdaten und Bewegungsprofile
- Gesundheitsstatus und Krankheitsverläufe
- Individuelle Routinen und Verhaltensmuster
Diese Daten sind hochsensibel, da sie detaillierte Rückschlüsse auf die Gesundheit und das Verhalten der Nutzer zulassen. Gelangen sie in falsche Hände, können sie für gezielte Werbung, Versicherungsentscheidungen oder sogar Identitätsdiebstahl missbraucht werden.
2. Wie werden Gesundheitsdaten exponiert?
a) Unsichere Datenübertragung
Viele Wearables übertragen Daten unverschlüsselt oder nutzen schwache Verschlüsselungsmethoden. Angreifer können so die Datenübertragung abfangen und auslesen.
b) Speicherung in unsicheren Cloud-Diensten
Wearable-Daten werden oft in Cloud-Umgebungen gespeichert, die nicht immer den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Fehlende Verschlüsselung oder unzureichende Zugriffskontrollen können dazu führen, dass Dritte Zugriff auf persönliche Gesundheitsdaten erhalten.
c) Undurchsichtige Datenschutzrichtlinien und Datenweitergabe
Viele Hersteller geben Gesundheitsdaten an Drittanbieter weiter – oft ohne dass Nutzer dies bewusst wahrnehmen. Unternehmen analysieren diese Informationen für Werbezwecke oder verkaufen sie an andere Organisationen.
d) Veraltete oder unsichere Software
Fehlende Sicherheitsupdates oder unsichere Schnittstellen erhöhen das Risiko von Datenlecks und Angriffen durch Cyberkriminelle.
3. Schutzmaßnahmen zur Sicherung von Gesundheitsdaten
Um sich vor Datenmissbrauch zu schützen, sollten Nutzer und Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzen: Sämtliche Datenübertragungen sollten verschlüsselt erfolgen, um Abhörversuche zu verhindern.
- Datenschutzfreundliche Einstellungen wählen: Nutzer sollten bewusst prüfen, welche Daten sie freigeben und welche Berechtigungen Apps erhalten.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates durchführen: Geräte sollten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
- Datensparsamkeit praktizieren: Wearables sollten nur die notwendigsten Daten erfassen und verarbeiten.
- Bewusste Anbieterwahl treffen: Hersteller mit klaren Datenschutzrichtlinien und transparenter Datenverarbeitung sollten bevorzugt werden.
Fazit: Datenschutz muss Priorität haben
Die zunehmende Nutzung von Wearables zur Gesundheitsüberwachung bringt erhebliche Datenschutzrisiken mit sich. Nutzer sollten sich bewusst sein, welche Daten sie preisgeben, und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Hersteller müssen zudem sicherstellen, dass Datenschutz und Sicherheit von Anfang an in die Entwicklung integriert werden.
Im nächsten Beitrag befassen wir uns mit einem weiteren kritischen Thema: „Datenschutz und DSGVO – Sind medizinische Wearables konform?“