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16. Juni 2025 • 2 Min. Lesezeit

Wearables und Back-End Sicherheit: Wie Angriffe auf Serverstrukturen Patientendaetn gefährden können
Wearables sind aus der modernen Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken. Sie sammeln kontinuierlich wichtige Patientendaten und synchronisieren sie mit Cloud-Servern, um eine umfassende Analyse und Fernüberwachung zu ermöglichen. Doch während der Fokus oft auf die Gerätesicherheit gelegt wird, bleibt eine kritische Schwachstelle häufig unbeachtet: die Backend-Infrastruktur. In diesem Beitrag untersuchen wir, wie Angriffe auf Serverstrukturen Gesundheitsdaten gefährden und welche Sicherheitsmaßnahmen nötig sind.
1. Warum sind Backends ein Hauptziel für Angreifer?
Die in Wearables gesammelten Daten werden in der Regel an zentrale Server übertragen, wo sie gespeichert und verarbeitet werden. Diese Cloud- oder On-Premise-Systeme sind attraktiv für Cyberkriminelle, da sie eine hohe Konzentration an sensiblen Patientendaten enthalten. Ein erfolgreicher Angriff kann zu Datenlecks, Identitätsdiebstahl oder sogar zur Manipulation medizinischer Informationen führen.
2. Häufige Angriffsvektoren auf Backend-Systeme
a) Unzureichende Authentifizierung und Zugriffskontrollen
Oft sind Server nur durch schwache Authentifizierungsmethoden geschützt oder setzen auf veraltete Zugriffskontrollmechanismen. Fehlende Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) oder unzureichend segmentierte Benutzerrechte ermöglichen es Angreifern, sich Zugang zu hochsensiblen Daten zu verschaffen.
b) API-Sicherheitslücken
Die Kommunikation zwischen Wearables und Backend-Systemen erfolgt häufig über APIs. Wenn diese nicht ausreichend geschützt sind, können Angreifer API-Requests manipulieren, Daten exfiltrieren oder unerlaubte Änderungen vornehmen. Unzureichend gesicherte API-Schlüssel und unverschlüsselte Datenübertragungen erhöhen das Risiko erheblich.
c) Mangelhafte Verschlüsselung von gespeicherten Daten
Viele Backend-Server speichern Gesundheitsdaten unverschlüsselt oder mit schwachen Verschlüsselungsmethoden. Gerät ein solcher Server in die Hände eines Angreifers, können Patientendaten leicht extrahiert und missbraucht werden.
d) Ransomware und DDoS-Angriffe
Gesundheitsorganisationen und Wearable-Anbieter sind zunehmend Ziel von Ransomware- oder DDoS-Angriffen. Dabei werden entweder Daten verschlüsselt und Lösegeld gefordert oder Server überlastet, sodass wichtige Dienste nicht mehr verfügbar sind.
3. Schutzmaßnahmen für sichere Backend-Systeme
Um Backend-Systeme bestmöglich abzusichern, sollten Unternehmen auf eine Kombination aus präventiven, detektiven und reaktiven Maßnahmen setzen:
- Strikte Zugriffskontrollen und MFA: Benutzerkonten sollten auf ein Minimum an notwendigen Rechten beschränkt sein, um das Risiko unbefugter Zugriffe zu minimieren.
- Sichere API-Implementierung: Die Nutzung von OAuth 2.0, API-Gateways und Token-basierten Zugriffskontrollen kann Angriffe verhindern.
- Verschlüsselung auf allen Ebenen: Sowohl gespeicherte als auch übertragene Daten sollten mit starken Verschlüsselungsalgorithmen gesichert werden.
- Regelmäßige Penetrationstests und Audits: Durch regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen lassen sich Schwachstellen frühzeitig identifizieren und schließen.
- DDoS-Schutz und Backup-Strategien: Unternehmen sollten DDoS-Schutzmechanismen einsetzen und regelmäßige Backups durchführen, um den Schaden durch Angriffe zu minimieren.
Fazit: Server als kritische Sicherheitskomponente
Während oft die Gerätesicherheit von Wearables diskutiert wird, bleibt das Backend eine ebenso kritische Angriffsfläche. Cyberkriminelle zielen gezielt auf Serverstrukturen ab, um große Mengen an Gesundheitsdaten zu erlangen oder zu manipulieren. Unternehmen, die auf Wearables setzen, müssen daher umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um ihre Infrastruktur vor potenziellen Bedrohungen zu schützen.
Im nächsten Beitrag widmen wir uns einem weiteren zentralen Aspekt: „Datenschutzrisiken durch Drittanbieter-Integrationen – Wie Gesundheitsdaten unkontrolliert weitergegeben werden können.“