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11. Aug. 2025 • 2 Min. Lesezeit
Secure by Design: Sichere Wearables von Anfang an entwickeln
Wearables sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – von Fitness-Trackern über smarte Ringe bis hin zu medizinischen Geräten, die lebenswichtige Gesundheitsdaten erfassen. Doch mit der zunehmenden Verbreitung wächst auch das Risiko von Cyberangriffen. Viele Sicherheitslücken entstehen bereits in der Entwicklungsphase, weshalb es essenziell ist, von Anfang an Sicherheitsmechanismen zu implementieren. Secure by Design ist ein Ansatz, bei dem Sicherheit nicht als nachträgliche Ergänzung, sondern als Kernbestandteil der Produktentwicklung betrachtet wird. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Hersteller von Wearables ihre Geräte von Anfang an sicher gestalten können.
1. Warum ist Secure by Design wichtig?
Wearables verarbeiten hochsensible persönliche Daten, darunter Gesundheits- und Standortinformationen. Ohne angemessene Sicherheitsmaßnahmen sind diese Daten anfällig für Missbrauch. Angriffe auf ungesicherte Geräte können zu Identitätsdiebstahl, Manipulation von Gesundheitsdaten oder sogar zur Übernahme des Geräts führen. Secure by Design stellt sicher, dass Sicherheitsrisiken bereits in der Entwicklungsphase berücksichtigt werden, anstatt erst nachträglich durch Patches oder Updates behoben zu werden.
2. Grundprinzipien von Secure by Design für Wearables
a) Minimierung der Angriffsfläche
- Wearables sollten nur die notwendigen Funktionen enthalten und unnötige Schnittstellen vermeiden.
- Reduzierung der externen Verbindungen, insbesondere zu unsicheren Netzwerken.
- Begrenzung der gespeicherten und verarbeiteten Daten auf das absolut Notwendige.
b) Starke Verschlüsselung und Authentifizierung
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Datenübertragungen zwischen Wearable, Smartphone und Cloud.
- Sichere Authentifizierungsmethoden wie Multi-Faktor-Authentifizierung oder biometrische Verfahren.
- Schutz gespeicherter Daten durch Hardware-gestützte Verschlüsselung.
c) Regelmäßige und sichere Software-Updates
- Sichere Update-Mechanismen mit kryptografisch signierten Firmware-Aktualisierungen.
- Automatische Updates ohne Nutzerinteraktion, um Sicherheitslücken schnell zu schließen.
- Langfristiger Support für Sicherheitsupdates, um Geräte vor veralteter Software zu schützen.
d) Sicherer Umgang mit Drittanbieter-Integrationen
- Beschränkung des Zugriffs auf Wearable-Daten durch externe Apps.
- Nutzung von API-Gateways mit klar definierten Zugriffsbeschränkungen.
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Zertifizierungen für Drittanbieter-Anwendungen.
3. Häufige Fehler und wie sie vermieden werden können
Viele Hersteller begehen Sicherheitsfehler, die bereits in der Entwicklung hätten verhindert werden können. Dazu gehören:
- Fehlende Verschlüsselung von Bluetooth- oder WLAN-Daten, wodurch Angreifer Daten abfangen können.
- Schwache Standardpasswörter oder statische Zugangscodes, die leicht erraten oder geknackt werden können.
- Keine regelmäßigen Sicherheitsupdates, wodurch Geräte mit bekannten Schwachstellen weiterhin im Einsatz bleiben.
- Unzureichende Benutzerkontrollen, die es Angreifern ermöglichen, unerlaubt auf sensible Daten zuzugreifen.
4. Wie Hersteller Secure by Design umsetzen können
Hersteller sollten Secure by Design als festen Bestandteil ihrer Entwicklungsstrategie etablieren. Dazu gehört:
- Sicherheitsbewertung in jeder Entwicklungsphase, von der Planung bis zur Markteinführung.
- Regelmäßige Penetrationstests, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
- Sicherheitszertifizierungen, die die Einhaltung von Industriestandards wie ISO 27001 oder IEC 62443 bestätigen.
- Nutzerfreundliche Sicherheitsfunktionen, die es Anwendern ermöglichen, ihre Daten besser zu schützen, ohne die Nutzung des Geräts zu erschweren.
5. Fazit: Sicherheit als Kernbestandteil der Entwicklung
Secure by Design ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für Hersteller, die vertrauenswürdige Wearables entwickeln wollen. Nur durch frühzeitige Sicherheitsmaßnahmen können langfristige Risiken minimiert und das Vertrauen der Nutzer gesichert werden. Wearables sind ein zentraler Bestandteil der digitalen Gesundheitsversorgung – und ihre Sicherheit muss von Beginn an gewährleistet sein.
Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit einem weiteren zentralen Thema: „Sichere Firmware-Updates für Wearables: Wie Hersteller Risiken minimieren können“.