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8. Aug. 2025 • 2 Min. Lesezeit

Warum günstige No-Name-Wearables oft ein Sicherheitsrisiko darstellen
Günstige No-Name-Wearables erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie viele Funktionen teurer Markenprodukte zu einem Bruchteil des Preises bieten. Doch hinter dem vermeintlichen Schnäppchen verbergen sich oft gravierende Sicherheitsrisiken. Fehlende Datenschutzmaßnahmen, mangelhafte Verschlüsselung und fragwürdige Datenverarbeitung können Nutzer und deren persönliche Informationen erheblich gefährden. In diesem Beitrag beleuchten wir die größten Sicherheitsprobleme solcher Geräte und worauf Verbraucher achten sollten.
1. Fehlende Datenschutzrichtlinien und Intransparenz
Während namhafte Hersteller detaillierte Datenschutzrichtlinien und Zertifizierungen bereitstellen, fehlen bei günstigen No-Name-Wearables oft klare Angaben dazu, wie Nutzerdaten verarbeitet und gespeichert werden. Häufig erfassen diese Geräte umfassende Gesundheits- und Standortdaten, ohne dass die Nutzer genau wissen, wohin diese Daten gesendet werden oder ob sie für Werbezwecke verkauft werden.
2. Mangelnde Verschlüsselung und unsichere Datenübertragung
Ein weiteres großes Risiko ist die unzureichende Verschlüsselung der übertragenen Daten. Viele günstige Wearables senden Gesundheits- oder Standortdaten unverschlüsselt über Bluetooth oder WLAN an verbundene Geräte. Dadurch sind sie anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen Angreifer die Kommunikation abfangen und auswerten können. Nutzer können so Opfer von Identitätsdiebstahl oder gezielten Cyberangriffen werden.
3. Unsichere Apps und Drittanbieter-Software
Viele dieser Wearables benötigen eine begleitende App, um Daten zu synchronisieren und auszuwerten. Doch oft stammen diese Apps von unbekannten Entwicklern oder enthalten Schadsoftware, die unbemerkt persönliche Daten ausliest. Besonders problematisch ist, dass viele dieser Apps weitreichende Berechtigungen anfordern, die nicht für den Betrieb des Geräts notwendig sind, beispielsweise den Zugriff auf Kontakte, Kamera oder Mikrofon.
4. Fehlende Software-Updates und Sicherheitslücken
Markenhersteller bieten regelmäßige Updates, um Sicherheitslücken zu schließen und die Geräte aktuell zu halten. Bei günstigen No-Name-Wearables sind Sicherheitsupdates hingegen selten oder gar nicht vorgesehen. Entdeckte Schwachstellen bleiben unbehoben, wodurch die Geräte langfristig anfällig für Angriffe bleiben. Ohne Updates können bekannte Exploits über Jahre hinweg genutzt werden, um auf sensible Daten zuzugreifen.
5. Risiken durch Datenweitergabe an Dritte
Viele günstige Wearables sind mit Cloud-Diensten in Ländern verbunden, die keine strengen Datenschutzgesetze haben. Dies bedeutet, dass Gesundheits- und Aktivitätsdaten an Drittanbieter oder Werbefirmen weitergeleitet werden können. In einigen Fällen wurden sogar Verbindungen zu Servern in Ländern nachgewiesen, in denen Nutzerdaten für staatliche Überwachungsprogramme genutzt werden könnten.
6. Wie können sich Nutzer schützen?
- Auf bekannte Hersteller setzen: Zwar sind Markenprodukte teurer, bieten aber geprüfte Sicherheitsstandards und regelmäßige Updates.
- Datenschutzrichtlinien prüfen: Vor dem Kauf sollten Verbraucher sich informieren, welche Daten das Gerät sammelt und wie sie verarbeitet werden.
- App-Berechtigungen einschränken: Nutzer sollten in den Einstellungen prüfen, welche Rechte eine Wearable-App wirklich benötigt.
- Unverschlüsselte Datenübertragungen vermeiden: Falls eine App oder ein Gerät Daten ungesichert überträgt, sollte das Wearable nicht genutzt werden.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates einfordern: Falls ein Gerät keine Updates erhält, ist es auf lange Sicht unsicher und sollte durch ein alternatives Modell ersetzt werden.
7. Fazit: Lieber sicher investieren als später bereuen
Günstige No-Name-Wearables mögen verlockend erscheinen, doch die potenziellen Sicherheitsrisiken überwiegen oft den finanziellen Vorteil. Gesundheitsdaten sind hochsensibel und sollten nicht in die falschen Hände geraten. Wer langfristig Wert auf Datenschutz und Sicherheit legt, sollte sich für ein Gerät eines renommierten Herstellers entscheiden, das nachweislich hohe Sicherheitsstandards einhält.
Im nächsten Beitrag widmen wir uns einem weiteren wichtigen Thema: „Secure by Design: Wie Hersteller von Anfang an sichere Wearables entwickeln können“.