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30. Juli 2025 • 2 Min. Lesezeit

Wearables im Sicherheitsvergleich: Welche Anbieter schützen Gesundheitsdaten am besten?
Wearables erfassen und speichern zunehmend sensible Gesundheitsdaten, darunter Pulsfrequenzen, Bewegungsprofile und sogar EKG-Messungen. Doch nicht alle Hersteller setzen die gleichen Sicherheitsstandards um. Während einige Unternehmen höchsten Wert auf Datenschutz legen, sind andere durch unzureichende Verschlüsselung und fragwürdige Datenweitergabe negativ aufgefallen. In diesem Beitrag vergleichen wir die Sicherheitsstandards führender Wearable-Anbieter und zeigen, worauf Nutzer achten sollten.
1. Wichtige Sicherheitsfaktoren bei Wearables
Ein sicheres Wearable sollte mehrere grundlegende Schutzmechanismen bieten:
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Alle Datenübertragungen sollten verschlüsselt sein, um Man-in-the-Middle-Angriffe zu verhindern.
- Strenge Zugriffskontrollen: Biometrische Sperren oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für Cloud-Dienste erhöhen die Sicherheit.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates: Hersteller müssen Schwachstellen zeitnah schließen, um Angriffe zu vermeiden.
- Transparente Datenschutzrichtlinien: Die Nutzer müssen klar darüber informiert werden, welche Daten erhoben und wie sie verwendet werden.
- Sichere Cloud-Speicherung: Gesundheitsdaten sollten nicht unverschlüsselt auf Servern abgelegt werden, insbesondere nicht außerhalb datenschutzrechtlich strenger Regionen wie der EU.
2. Sicherheitsbewertung führender Wearable-Anbieter
Wir haben einige der bekanntesten Wearable-Hersteller unter die Lupe genommen und ihre Sicherheitsmaßnahmen verglichen.
a) Apple – Hohe Sicherheitsstandards, geschlossener Ökosystemschutz
- Starke Verschlüsselung: Apple verwendet durchgehende Verschlüsselung für alle Health-Daten.
- Sichere Cloud-Integration: Apple Health speichert Daten nur mit expliziter Nutzerzustimmung.
- Kein Datenverkauf: Apple gibt an, keine Gesundheitsdaten für Werbezwecke zu verkaufen.
- Schwachstellen: Begrenzte API-Nutzung für Drittanbieter kann die Funktionalität einschränken.
b) Garmin – Fokus auf Sport- und Fitnessdaten, Datenschutz nicht an erster Stelle
- Verschlüsselte Datenübertragung: Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen sind vorhanden, jedoch nicht immer konsequent implementiert.
- Cloud-Synchronisation erforderlich: Viele Funktionen erfordern eine Verbindung zur Garmin-Cloud.
- Mangelnde Transparenz: Datenschutzrichtlinien lassen Fragen zur Datenweitergabe offen.
- Schwachstellen: Sicherheitsupdates erfolgen oft verzögert.
c) Fitbit (Google) – Starke Integration in Google-Ökosystem mit Datenschutzfragen
- Verschlüsselung vorhanden: Google Fit bietet Verschlüsselung, jedoch nicht standardmäßig Ende-zu-Ende.
- Datenweitergabe möglich: Gesundheitsdaten können für personalisierte Werbung genutzt werden.
- Regelmäßige Updates: Google veröffentlicht regelmäßige Patches.
- Schwachstellen: Starke Cloud-Abhängigkeit und Verknüpfung mit Google-Diensten.
d) Xiaomi und günstige No-Name-Wearables – Hohe Risiken durch unzureichende Sicherheitsstandards
- Oft keine vollständige Verschlüsselung: Viele günstige Geräte übertragen Gesundheitsdaten unverschlüsselt.
- Datenweitergabe fraglich: Datenschutzrichtlinien sind oft nicht klar formuliert.
- Kaum Sicherheitsupdates: Schwachstellen bleiben häufig unbehoben.
- Schwachstellen: Hohe Risiken durch Drittanbieter-Apps und potenzielle Hintertüren in der Firmware.
3. Fazit: Welche Anbieter sind die sichersten?
Die Sicherheitsbewertung zeigt, dass nicht alle Wearable-Hersteller gleich hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards einhalten. Apple und teilweise auch Google bieten durch strenge Sicherheitsmaßnahmen einen besseren Schutz für Gesundheitsdaten. Nutzer, die Wert auf Sicherheit legen, sollten No-Name-Wearables meiden und sich für Anbieter entscheiden, die transparente Datenschutzrichtlinien und regelmäßige Updates bereitstellen.
Empfehlung für Nutzer:
- Wer maximale Sicherheit will, sollte auf Apple oder andere Anbieter mit starkem Datenschutz setzen.
- Sport- und Fitness-Enthusiasten müssen bei Garmin und Fitbit genau prüfen, welche Daten geteilt werden.
- No-Name-Wearables sind zwar günstig, aber meist mit hohen Sicherheitsrisiken verbunden.
Im nächsten Beitrag untersuchen wir eine zentrale Sicherheitsfrage: „Open-Source vs. proprietäre Wearables: Welche sind sicherer?“