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18. Juli 2025 • 2 Min. Lesezeit

Identitätsdiebstahl durch Wearables: Wie Gesundheitsdaten für kriminelle Zwecke genutzt werden
Wearables sammeln und speichern eine enorme Menge persönlicher Informationen – von Vitalwerten über Bewegungsprofile bis hin zu biometrischen Daten. Während diese Geräte den Alltag erleichtern und die Gesundheitsüberwachung verbessern, sind sie gleichzeitig ein lukratives Ziel für Cyberkriminelle. Identitätsdiebstahl durch Wearables ist eine zunehmende Bedrohung, die weitreichende Konsequenzen für betroffene Nutzer haben kann. Doch wie genau nutzen Kriminelle Gesundheitsdaten für illegale Zwecke, und wie kann man sich davor schützen?
1. Warum sind Gesundheitsdaten für Cyberkriminelle so wertvoll?
Gesundheitsdaten gelten als äußerst sensible Informationen, da sie detaillierte Einblicke in das Leben einer Person bieten. Anders als klassische Zugangsdaten oder Kreditkarteninformationen können medizinische Daten nicht einfach geändert oder zurückgesetzt werden. Sie sind besonders begehrt für:
- Betrug im Gesundheitswesen: Kriminelle nutzen gestohlene Identitäten, um Medikamente oder medizinische Behandlungen zu erschleichen.
- Versicherungsbetrug: Cyberkriminelle verkaufen oder manipulieren Gesundheitsdaten, um falsche Ansprüche bei Krankenkassen geltend zu machen.
- Gezielte Social-Engineering-Angriffe: Angreifer verwenden Gesundheitsinformationen, um sich als vertrauenswürdige Instanz auszugeben und weitere Daten oder Zahlungen zu erpressen.
- Handel im Darknet: Gesundheitsprofile sind im Darknet oft mehr wert als Kreditkarteninformationen, da sie für eine Vielzahl illegaler Aktivitäten genutzt werden können.
2. Wie gelangen Kriminelle an die Daten?
Wearables bieten verschiedene Angriffsflächen, die Cyberkriminelle ausnutzen können:
a) Unsichere Bluetooth- und WLAN-Verbindungen
- Unverschlüsselte Datenübertragung kann von Angreifern abgefangen und ausgelesen werden.
- Man-in-the-Middle-Angriffe ermöglichen es Hackern, sich zwischen Gerät und Server zu schalten und Informationen zu stehlen.
b) Kompromittierte Cloud-Speicher
- Viele Wearables synchronisieren Gesundheitsdaten mit Cloud-Diensten. Ein unsicherer oder gehackter Cloud-Account kann den kompletten Datensatz eines Nutzers offenlegen.
c) Malware auf verbundenen Geräten
- Smartphones und Computer, die mit Wearables interagieren, können mit Schadsoftware infiziert sein, die Gesundheitsdaten abfängt und weiterleitet.
d) Unsichere Drittanbieter-Apps
- Viele Wearables erlauben die Integration mit Drittanbieter-Apps. Unzureichend gesicherte Anwendungen können ein Einfallstor für Datenmissbrauch sein.
3. Schutzmaßnahmen gegen Identitätsdiebstahl durch Wearables
Um das Risiko zu minimieren, sollten sowohl Hersteller als auch Nutzer gezielte Sicherheitsmaßnahmen umsetzen:
Für Nutzer:
- Starke Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Cloud-Konten und Wearable-Apps sollten mit sicheren Passwörtern und zusätzlicher Authentifizierung geschützt werden.
- Sichere Netzwerke nutzen: Keine Verbindung über öffentliche WLAN-Netzwerke herstellen, da diese oft ungeschützt sind.
- Datensparsamkeit: So wenig persönliche Informationen wie möglich in Wearables speichern und unnötige Freigaben für Drittanbieter-Apps deaktivieren.
- Regelmäßige Überprüfung der Geräteaktivitäten: Unbekannte Verbindungen oder Zugriffe sofort untersuchen und verdächtige Geräte entfernen.
Für Hersteller:
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Datenübertragungen implementieren.
- Sichere API-Schnittstellen entwickeln, um unbefugte Zugriffe zu verhindern.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates bereitstellen, um bekannte Schwachstellen zu schließen.
- Transparente Datenschutzrichtlinien für Nutzer veröffentlichen.
4. Fazit: Gesundheitsdaten als wertvolle digitale Identität schützen
Identitätsdiebstahl durch Wearables ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. Gesundheitsdaten sind hochsensible Informationen, die nicht nur finanziell, sondern auch persönlich großen Schaden anrichten können. Durch eine Kombination aus technischer Absicherung und bewusster Nutzung lassen sich viele dieser Risiken jedoch minimieren.
Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit einem weiteren ernsthaften Bedrohungsszenario: „Doxing und Erpressung: Warum ungeschützte Wearables ein Risiko für Nutzer darstellen“.