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16. Mai 2025   •  2 Min. Lesezeit 

Industrial Security: Warum eine Incident-Response-Strategie für OT-Umgebungen unerlässlich ist

Industrial Security: Warum eine Incident-Response-Strategie für OT-Umgebungen unerlässlich ist

Produktionsnetzwerke sind längst ein Ziel für Cyberangriffe – doch wie reagieren Unternehmen, wenn es passiert?
Industrieunternehmen setzen immer stärker auf vernetzte Maschinen, IoT-Geräte und digitale Steuerungssysteme. Doch viele sind nicht darauf vorbereitet, schnell auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren.

Ein Angriff auf SCADA-, SPS- oder IoT-Systeme kann massive Produktionsausfälle verursachen.

Ohne eine Incident-Response-Strategie kann der Schaden unkontrolliert eskalieren.

NIS2 & IEC 62443 fordern klare Prozesse zur Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.

Wer erst im Ernstfall überlegt, was zu tun ist, hat bereits verloren.

Industrieunternehmen müssen jetzt handeln, um eine robuste Incident-Response-Strategie für ihre OT-Umgebungen zu etablieren.

Warum ist Incident Response in OT-Umgebungen so herausfordernd?

IT-Sicherheitsteams sind oft gut auf Cyberangriffe vorbereitet, doch in der industriellen OT-Welt gibt es besondere Herausforderungen:

  1. Echtzeitbetrieb & Produktionsstillstände
    IT-Systeme können oft schnell heruntergefahren werden – Produktionsanlagen nicht!
    Jede Reaktion muss die Verfügbarkeit der Produktion berücksichtigen.

  2. Veraltete Systeme & fehlende Patches
    Viele Steuerungssysteme (SPS, SCADA) laufen mit Betriebssystemen, die nicht regelmäßig gepatcht werden.
    Angreifer nutzen bekannte Schwachstellen, die nicht behoben wurden.

  3. Unklare Verantwortlichkeiten
    Wer reagiert auf einen Angriff – das IT-Team oder die Produktionsleitung?
    Ohne eine klare Incident-Response-Strategie bleibt wertvolle Zeit ungenutzt.

  4. Mangelnde Transparenz & fehlende Sicherheitsüberwachung
    IT-Systeme haben oft SIEM-Lösungen, OT-Netzwerke aber nicht.
    Angriffe werden häufig erst erkannt, wenn Maschinen nicht mehr funktionieren.

Industrieunternehmen müssen IT- und OT-spezifische Herausforderungen in ihre Incident-Response-Strategie einbeziehen!

3 reale Cyberangriffe auf Industrieunternehmen – und was wir daraus lernen können

  1. Ransomware-Angriff auf einen italienischen Automobilzulieferer (2022)
    Hacker kompromittierten einen ungepatchten VPN-Zugang und verbreiteten Ransomware in OT- und IT-Systemen.
    Folge: Der gesamte Produktionsbetrieb stand für mehrere Tage still.
    Lektion: Ein gut vorbereitetes Incident-Response-Team hätte die Ransomware-Isolation schneller eingeleitet.

  2. Angriff auf eine Smart Factory in Deutschland (2021)
    Ein kompromittierter Wartungszugang erlaubte es Hackern, SCADA-Steuerungen zu manipulieren.
    Folge: Produktionsmaschinen liefen außerhalb der Spezifikationen, was zu Ausschuss und Materialverlust führte.
    Lektion: Eine strikte Zugriffskontrolle & Überwachung hätte den Angriff frühzeitig erkannt.

  3. Triton-Malware auf industrielle Sicherheitssysteme (2017)
    Hacker griffen direkt Sicherheitskontrollsysteme (SIS) einer petrochemischen Anlage an.
    Folge: Ein potenziell katastrophaler Vorfall wurde nur durch eine glückliche Fehlkonfiguration verhindert.
    Lektion: Angriffe auf OT-Sicherheitssysteme müssen als kritische Gefahr betrachtet werden.

Fazit: Cyberangriffe auf industrielle Anlagen sind real – Unternehmen müssen vorbereitet sein!

Die 6 Phasen einer effektiven Incident-Response-Strategie für OT-Umgebungen

Ein gut strukturierter Incident-Response-Plan ist essenziell, um Schäden durch Cyberangriffe zu minimieren.

  1. Vorbereitung – Präventive Maßnahmen vor dem Angriff

    • Netzwerksegmentierung zwischen IT & OT einrichten.
    • SIEM- & Intrusion Detection Systeme (IDS) zur Angriffserkennung nutzen.
    • Regelmäßige Backups von kritischen Steuerungsdaten erstellen.
  2. Erkennung & Analyse – Den Angriff frühzeitig identifizieren

    • Echtzeitüberwachung des OT-Netzwerks durch SIEM & IDS.
    • Alarmierung bei unautorisierten Zugriffen auf SCADA- oder SPS-Systeme.
    • Schnelle forensische Analyse, um das Angriffsmuster zu verstehen.
  3. Eindämmung – Die Ausbreitung des Angriffs verhindern

    • Isolierung betroffener Systeme, um Schäden zu begrenzen.
    • Blockierung kompromittierter Nutzerkonten & Abschalten verdächtiger Netzwerksegmente.
    • Einsatz von Notfallmaßnahmen, um Produktionsunterbrechungen zu minimieren.
  4. Beseitigung – Malware und Schwachstellen eliminieren

    • Patch-Management für bekannte Schwachstellen umsetzen.
    • Untersuchung von Angriffswegen, um Wiederholungen zu vermeiden.
    • Durchführung forensischer Analysen zur Identifikation der Angreifer.
  5. Wiederherstellung – Sichere Rückkehr zum Normalbetrieb

    • Wiederherstellung der Produktionsumgebung durch verifizierte Backups.
    • Testläufe zur Überprüfung der Integrität von Steuerungssystemen.
    • Schrittweise Reaktivierung aller Produktionssysteme.
  6. Nachbereitung & Verbesserung – Lehren aus dem Vorfall ziehen

    • Detaillierte Berichterstattung für Behörden & interne Compliance.
    • Anpassung der Sicherheitsstrategie basierend auf den Erkenntnissen.
    • Schulungen & Sensibilisierung der Mitarbeiter für zukünftige Angriffe.

Fazit: Incident Response in OT-Umgebungen ist Pflicht – nicht Kür!

Produktionsnetze sind Angriffsziel Nr. 1 – eine schnelle Reaktion entscheidet über den Schaden.
Ohne eine definierte Incident-Response-Strategie sind Unternehmen nicht handlungsfähig.
Die richtige Vorbereitung kann den Unterschied zwischen einer kurzen Unterbrechung und einem millionenschweren Stillstand ausmachen.

Besuchen Sie uns auf der SPS Parma und erfahren Sie, wie eine robuste Incident-Response-Strategie für OT-Umgebungen aufgebaut wird!

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