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7. Mai 2025 • 2 Min. Lesezeit

Zugriffskontrolle in OT-Umgebungen: Warum Identitäts- und Autorisierungslösungen unverzichtbar sind
Produktionsanlagen sind zunehmend vernetzt – doch wer hat Zugriff auf welche Systeme?
Viele Industrieunternehmen setzen noch auf veraltete oder unzureichende Zugriffskontrollen, die sowohl interne als auch externe Bedrohungen begünstigen.
Das Problem?
- Mitarbeiter, Wartungsteams und externe Dienstleister haben oft unkontrollierten Zugriff auf Maschinensteuerungen.
- Passwörter werden weitergegeben oder nicht regelmäßig geändert.
- Ein einziger kompromittierter Account kann die gesamte Produktion gefährden.
Ohne eine moderne Lösung für Identitäts- und Zugriffskontrolle (IAM – Identity & Access Management) bleiben Unternehmen anfällig für Cyberangriffe, interne Sabotage und Compliance-Verstöße.
Die Lösung?
Ein umfassendes IAM-System, das Authentifizierung, Autorisierung und Nachverfolgbarkeit in OT-Umgebungen gewährleistet.
Warum sind unsichere Zugriffskontrollen in OT-Netzwerken ein Problem?
Moderne Produktionsanlagen bestehen aus IT-, OT- und IoT-Komponenten, die ständig Daten austauschen und Fernzugriff benötigen. Doch viele Unternehmen haben keine klare Richtlinie für die Verwaltung von Benutzerrechten, was zu massiven Sicherheitsrisiken führt.
Häufige Probleme bei Zugriffskontrollen in OT-Umgebungen:
- Unkontrollierter Remote-Zugriff auf Maschinen – Hacker können sich mit gestohlenen Zugangsdaten Zugriff verschaffen.
- Geteilte oder fest hinterlegte Passwörter – Viele Steuerungssysteme verwenden generische oder hartcodierte Zugangsdaten.
- Fehlende Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) – Angreifer können mit gestohlenen Logins in das System eindringen.
- Keine Überprüfung von Benutzeraktivitäten – Es gibt keine klare Nachvollziehbarkeit, wer wann was gemacht hat.
- Fehlende Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) – Viele Benutzer haben weit mehr Rechte, als sie tatsächlich benötigen.
Ohne strikte Zugriffskontrolle kann ein einziger kompromittierter Account die gesamte Produktionslinie lahmlegen!
Bekannte Sicherheitsvorfälle durch unsichere Zugriffskontrollen
1. Angriff auf einen italienischen Automobilzulieferer (2022)
Hacker nutzten gestohlene Zugangsdaten eines Wartungsdienstleisters, um sich unbemerkt ins Produktionsnetzwerk einzuschleusen.
➡ Folge: Maschinensteuerungen wurden manipuliert, was zu Produktionsverzögerungen und Qualitätsschwankungen führte.
Vermeidung durch IAM:
Strikte Authentifizierung & Autorisierung hätten den Zugriff blockiert.
2. Angriff auf ein europäisches Pharmaunternehmen (2021)
Externe Dienstleister hatten nach Beendigung ihres Vertrags noch Zugriff auf SCADA-Systeme.
➡ Folge: Ein Insider änderte Prozessparameter, was zu einem Produktionsstopp führte.
Vermeidung durch IAM:
Automatisierte Rechteverwaltung hätte den Zugriff nach Vertragsende deaktiviert.
3. Ransomware-Angriff auf ein Energieunternehmen (2020)
Hacker kompromittierten ein unsicheres Remote-Login und übernahmen Steuerungssysteme.
➡ Folge: Mehrere kritische Systeme wurden verschlüsselt, Millionenverluste entstanden.
Vermeidung durch IAM:
Multi-Faktor-Authentifizierung & rollenbasierte Zugriffskontrollen hätten den Angriff verhindert.
Fazit: Ohne strikte Zugriffskontrollen sind Industrieunternehmen extrem anfällig für Angriffe!
Wie können Industrieunternehmen ihre OT-Umgebung absichern?
1. Zero-Trust-Ansatz für OT-Zugriffe umsetzen
- Jeder Zugriff muss authentifiziert & autorisiert werden – auch innerhalb des Netzwerks.
- Keine automatischen Berechtigungen – jeder Zugriff wird einzeln überprüft.
- Kein Vertrauen in interne Netzwerke – alle Nutzer & Geräte müssen sich stets neu verifizieren.
2. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) aktivieren
- Ohne MFA kein Zugang zu Maschinensteuerungen & SCADA-Systemen.
- Schützt gegen Phishing & gestohlene Zugangsdaten.
- Einsatz von Hardware-Token oder mobilen Authenticator-Apps empfohlen.
3. Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) für OT-Umgebungen nutzen
- Jeder Benutzer erhält nur die Rechte, die für seine Aufgabe notwendig sind.
- Wartungsteams haben zeitlich begrenzten Zugriff – danach wird er automatisch entzogen.
- Privilegierte Benutzerkonten werden durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geschützt.
4. Automatisierte Benutzerverwaltung einführen
- Zugriffsrechte werden automatisch basierend auf Jobrolle, Standort & Gerät vergeben.
- Bei Ausscheiden eines Mitarbeiters oder Dienstleisters wird der Zugang sofort gesperrt.
- Dynamische Anpassung von Berechtigungen je nach Nutzung und Sicherheitslage.
5. Echtzeit-Überwachung & SIEM-Integration für verdächtige Aktivitäten
- Security Information & Event Management (SIEM) zur Analyse von Benutzeraktivitäten.
- Intrusion Detection Systeme (IDS) zur Erkennung unautorisierter Zugriffsversuche.
- Automatische Alarmierung & Reaktionsmaßnahmen bei ungewöhnlichen Aktivitäten.
6. Regelmäßige Audits & Compliance-Überprüfungen
- Jährliche Überprüfung aller Zugriffsrechte & Rollen.
- Durchführung von Penetrationstests zur Identifikation potenzieller Sicherheitslücken.
- Nachweisbarkeit und Dokumentation der Zugriffskontrollen für Audits nach ISO 27001 & NIS2.
Fazit: IAM ist unverzichtbar für sichere Industrieumgebungen
- Angriffe auf industrielle Steuerungssysteme sind oft auf unsichere Zugriffe zurückzuführen.
- Moderne IAM-Lösungen ermöglichen strikte Zugriffskontrollen in OT-Umgebungen.
- Zero Trust, MFA und rollenbasierte Autorisierung sind entscheidend für den Schutz der Produktion.
Besuchen Sie uns auf der SPS Parma und erfahren Sie, wie sich moderne Identitäts- und Zugriffskontrollen in industrielle Netzwerke integrieren lassen!